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Vier Fragen zum Thema KI

 

Vier Fragen zum Thema KI an Silvan Glanzmann, Leiter Bildung und Qualifizierung, SAH Zentralschweiz

Als Leiter Bildung und Qualifizierung beim SAH Zentralschweiz bist du nah dran bezüglich Anforderungen für den Arbeitsmarkt. Was fasziniert dich am Thema KI?
Es ist faszinierend zu sehen, was die KI basierten Tools heute können. Als ich das erste Mal mit ChatGPT experimentiert habe, hat es sich tatsächlich angefühlt, wie wenn ich mich mit einem Menschen unterhalte. Die Technik bekommt damit etwas Menschliches, aber auch etwas Unheimliches. Mir kommen sofort Science-Fiction Stories in den Sinn. Wichtig erscheint mir, sich der Gefahren bewusst zu sein, aber auch, wie diese Technik die Welt verbessern kann.

Hast du bereits mit KI gearbeitet? Falls ja, mit welchem Tool?
Ich habe bereits mit ChatGPT gearbeitet. Dabei wird es einem schon zum Teil schwindlig, wie schnell dieses Werkzeug brauchbare Antworten liefert. Ausserdem habe ich mit Bildgeneratoren wie Midjourney oder Dall-E experimentiert sowie in der neusten Beta-Version von Photoshop, ebenfalls ein KI-Produkt. Mit einfachen Texteingaben kann stundenlange Bildbearbeitungsarbeit vermieden werden. Das ist schon sehr eindrücklich.

Wie setzt sich das SAH Zentralschweiz mit dem Thema KI auseinander?
Die Digitalisierung ist für uns ein wichtiges Thema. Sei es um Zugang in den Arbeitsmarkt für unsere Klient*innen zu erhöhen, oder auch zur Verbesserung unserer Abläufe und damit Erleichterung unserer täglichen Arbeit. Deshalb haben wir im Frühling für alle Mitarbeiter*innen einen Workshop organisiert. Zusammen mit Expert*innen diskutierten wir über die Gefahren der KI aber auch über die Möglichkeiten, wo KI in unserer Arbeit eingesetzt werden kann.

Besteht für das SAH Zentralschweiz ein Handlungsbedarf? Gibt es eine Personengruppe, die vor den Auswirkungen der KI geschützt werden muss?
Damit Arbeitsintegration gelingt, muss sie sich jeweils an den aktuellen Begebenheiten des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft orientieren. Aus diesem Grund ist es essenziell, dass sich unsere Organisation mit dieser rasanten Entwicklung und den Auswirkungen von KI auseinandersetzt. Die Digitalisierung birgt die Gefahr, dass gewisse Personen weiter an den Rand der Gesellschaft oder aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Heute verfügen jedoch fast alle Menschen mit dem Smartphone über einen kleinen, leistungsfähigen Computer und können diesen meist versiert bedienen. Deshalb denke ich, dass die Menschen nicht vor der KI geschützt werden sollen. Vielmehr müssen wir uns überlegen, wie diese Technik den Menschen helfen kann, sich persönlich weiterzuentwickeln und wie sie befähigt werden, diese Technik optimal zu nutzen. 

Das Interview erschien im Rahmen der letzten SAH News.