Amir Estemdadi hat im Restaurant Libelle des SAH Zentralschweiz nicht nur seine Freude an der Küchenarbeit wiederentdeckt, sondern auch viel über sich selbst gelernt. Im Jahresbericht des SAH Schweiz blickt er zurück auf 13 lehrreiche Monate – und zeigt, was möglich wird, wenn man ernst genommen wird.
Welche konkreten Fähigkeiten oder Erkenntnisse haben Sie aus dem Angebot mitgenommen?
Diese 13 Monate waren in vieler Hinsicht sehr lehrreich für mich. Am wichtigsten ist die Freude an der Küchenarbeit, die ich wiedergewonnen habe. Durch die Art, wie mich meine Vorgesetzten ins Team integriert und gefördert haben, habe ich gelernt, meinen Wert zu erkennen und mich mehr zu öffnen. Fachlich habe ich auch viele Fortschritte gemacht, sogar mehr gelernt als in meiner Lehrzeit (schmunzelt). Ich bin im Umgang mit Messern sicherer geworden, konnte meine Backfachkenntnisse erweitern und laufend mehr Verantwortung übernehmen, wie zum Beispiel die Zuständigkeit für die Nachmittagsküche.
Welche Unterstützung haben Sie als besonders wertvoll empfunden?
Ich glaube, dass das wohlwollende Umfeld das Wertvollste für mich war. Ich fühlte mich ernst genommen und gefördert. Ich habe gespürt, wie mir etwas zugetraut wird, und habe gemerkt, dass ich eigentlich mehr kann als ich denke. Das hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und mich persönlich wie beruflich weitergebracht.
Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten?
Mit der rosaroten Brille, die ich aktuell trage, fällt mir dazu beim besten Willen nichts ein. Mein oberstes Ziel, eine feste Stelle, habe ich mit Hilfe der Libelle erreicht. Deshalb gibt es im Moment nichts, was ich ändern würde. Was wünschen Sie sich für das Jahr 2025? Ich wünsche mir, dass meine Leidenschaft für die Küchenarbeit bestehen bleibt, dass ich meine Fähigkeiten im neuen Betrieb erfolgreich beweisen kann, dass die Anstellung von Dauer ist und ich mich so weiterentwickeln kann, dass ich in Zukunft die volle Verantwortung eines Chefs de Partie übernehmen kann, auch ohne EFZ.
Infos zum Angebot
Das SAH Zentralschweiz betreibt seit Juni 2014 das Restaurant Libelle als Trainings- und Qualifizierungsmöglichkeit für Stellensuchende. Neben der Unterstützung bei Bewerbungsstrategien sammeln die Teilnehmenden Erfahrungen und Fachkompetenzen im Gastronomiebetrieb.
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