Aufbruch im Fokus
Das Jahr 2023 wartete mit einigen Veränderungen auf: die Wahl eines neuen Geschäftsleiters, die reduzierte Nachfrage nach SAH-Angeboten sowie deren Redimensionierung. Präsidentin Katharina Hubacher und der Geschäftsleiter Erik Keller resümieren und erklären, welche Schwerpunkte die neue Strategie des SAH Zentralschweiz enthalten wird.
In einer Zeit, in der der Mangel an Arbeitskräften vielen Erwerbslosen eine Chance für den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt bietet, ist das SAH Zentralschweiz gefordert: Die Arbeitsintegrationsangebote sind weniger gefragt. Wem der Einstieg in den Arbeitsmarkt bisher nicht gelungen ist, der benötigt meist ein intensiveres Integrationssetting.
Angebote der reduzierten Nachfrage anpassen
Diese Veränderungen stellten das SAH Zentralschweiz im Jahr 2023 vor grosse Herausforderungen. Einzelne Angebote wurden reduziert oder gar geschlossen, die Pensen der Mitarbeitenden mussten dem reduzierten Angebot angepasst werden. Eine schwierige Aufgabe, die die Geschäftsleitung mit Sorgfalt und Umsicht ausgeführt hat. «Mit welcher Weitsicht das SAH Zentralschweiz diese Krise gemeistert hat, ist beeindruckend», meint Erik Keller, der das Amt des Geschäftsleiters im Januar 2024 von Ursula Schärli übernommen hat.
Neue Angebote kreieren und bestehende justieren
Waren noch bis vor der Coronapandemie eine breite Masse an Erwerbslosen an den Integrationsangeboten interessiert, sind es heute bedeutend weniger Bewerbende. Dazu Erik Keller: «Aufgrund von multiplen Defiziten benötigen die Teilnehmer*innen heute eine intensivere Betreuung. Dies bedingt, dass wir Bereiche wie Coachings erweitern und neue Angebote kreieren müssen.» Sowohl für die Finanzierung als auch für die Definition der Angebote ist das SAH Zentralschweiz im Austausch mit den Kantonen, den Gemeinden und den Unternehmen. «Für Letztere erarbeiten wir bereits heute massgeschneiderte Weiterbildungsmassnahmen, die die Mitarbeitenden für ihre Arbeit benötigen», ergänzt Katharina Hubacher.
Unmittelbar auf die veränderte Angebotsnachfrage reagiert hat das SAH Zentralschweiz gemeinsam mit der Caritas Luzern und dem Kanton Luzern mit der LernLounge. Das niederschwellige Walk-in-Lernangebot für Erwachsene bietet einen Ort, wo Men-schen beim Schreiben von Bewerbungen und anderen Schriftstücken unterstützt und beraten werden.
Mit neuer Strategie in die Zukunft
Wie sich das SAH Zentralschweiz künftig positionieren wird? Hierfür erarbeiten die Geschäftsleitung und der Vorstand eine neue Strategie. Sie soll Orientierung für die kommenden drei Jahre bieten. Dabei gehen die Verantwortlichen auch den Fragen nach, welche Qualifizierungen von den Unternehmen gefragt sind und wie Erwerbslose dafür befähigt und qualifiziert werden können. Weiter wird im Rahmen der neuen Strategie definiert, für welche Gruppen das SAH Zentralschweiz sein Angebot künftig ausrichten wird – für Menschen mit Migrationshintergrund, für junge Erwachsene mit psychischen Problemen oder für ältere Berufsleute? «Mit dem Blick auf deren Fähigkeiten analysieren wir das Potenzial und die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen für eine erfolgreiche Arbeitsintegration», sagt Erik Keller.
Bei alledem wolle man das Gesamtsystem der Arbeitsintegration im Blick behalten, betont Katharina Hubacher. «Es darf nicht sein, dass ein Wie-dereinstieg in den Arbeitsmarkt für eine erwerbslose Person existenzgefährdend sein kann. Sprich: Verliert eine Person über den Wiedereinstieg in den regulären Arbeitsmarkt ihre IV-Rente, ist ein Wiedereinstieg wenig attraktiv.»
Neuer visueller Auftritt
Auch visuell will sich das SAH Zentralschweiz verändern. Es ist an der Zeit, die Website um neue Funktionen zu erweitern und den Auftritt aufzufrischen. Eine ideale Gelegenheit, den Aufbruch auch optisch zu unterstreichen.