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Naschhecke auf der Weberwiese

Die Weberwiese zum Anbeissen!

Auf der sogenannten «Weberwiese» im Meierhöfliquartier - zwischen Sedelstrasse und Schachenstrasse - wurde an einem Mittwochnachmittag im November fleissig gegraben und gesetzt: Kinder und Jugendliche von der Jungwacht-Blauring (JuBla) Santa Maria haben gemeinsam mit dem Team des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks Zentralschweiz (SAH Zentralschweiz) und der Umweltagentur «Umsicht» eine «Naschhecke» geschaffen.

Auf der Weberwiese ist in diesem Jahr bereits einiges entstanden: Das SAH Zentralschweiz hat mit dem Arbeitsintegrationsangebot SAH Garten und Landwirtschaft im März damit begonnen, die Hälfte der bis dahin freistehenden Rasenfläche Schritt für Schritt umzuackern und zu bewirtschaften. Entstanden ist eine vielfältige Gemüsegärtnerei. Die Teilnehmenden pflanzen, pflegen und ernten dort unter der Leitung zweier Fachpersonen Gemüse und beliefern in einem Abosystem wöchentlich über 45 Haushalte mit frischem Gemüse. Die andere Hälfte der Weberwiese steht weiterhin der Öffentlichkeit offen – zum Spielen, für Quartierfeste, oder schon bald zum «Naschen»!

Neu ist die Weberwiese nämlich noch um eine Attraktion reicher: Kinder der JuBla Santa Maria und Teilnehmende von SAH Garten und Landwirtschaft haben dort unter Anleitung von Peter Bründler, Fachperson von Umsicht, eine «Naschhecke» angelegt.
Doch was ist eigentlich eine «Naschhecke»? Dieser Frage begegnet Peter Bründler nicht selten, wenn er etwa gemeinsam mit Quartiervereinen oder Schulen Neuanpflanzungen nach diesem Konzept macht. In der «Naschhecke» wachsen Beeren und Früchte, die zum Ausprobieren einladen sollen. Sie ist öffentlich und jede und jeder darf die reifen Beeren kosten. Direkt vom Strauch in den Mund schmecken diese ohnehin am besten!
Dieses Konzept hatte auch Petra Köchli, Projektleiterin von SAH Garten und Landwirtschaft und Initiantin der Naschhecke auf der Weberwiese, gefallen: «Die Hecke erfüllt nicht nur den Zweck einer natürlichen Abgrenzung von öffentlicher Fläche zu privater Gärtnerei, sie erlaubt Besucherinnen und Besuchern, die hier zum Spielen und Spazieren kommen, darüber hinaus noch den legalen Mundraub von leckeren Beeren!»
Damit man weiss, um welche Sorte es sich handelt und wann die Früchte pflückreif sind, werden die Pflanzen beschriftet. Die Naschhecke erblüht im Frühling und die ersten Früchte können bereits Ende Mai gepflückt werden.

Den Kindern der JuBla Emmen machte die Neuanpflanzung sichtlich Spass. Trotz schlechtem Wetter packten alle eifrig mit an und sogar ein Anwohner, der in feiner Arbeitskleidung auf dem Weg ins Büro war, gesellte sich spontan dazu um mitzuhelfen und «seine» Himbeerstaude auf der Weberwiese zu pflanzen. Zuletzt waren alle Teilnehmenden von oben bis unten voll Dreck, aber glücklich über das Resultat der geleisteten Arbeit. Und zur Vorfreude auf das kommende Beerenjahr gab es ein z’Vieri aus Brot, Butter und verschiedenen Beerenkonfitüren!

Gepflanzt wurden Sommer- und Herbsthimbeeren, Brombeeren und verschiedene Sorten von Johannisbeeren, aber auch unbekanntere Sorten wie Maibeeren und Taybeeren, eine Kreuzung aus Brombeere und Himbeere. In der Hecke finden sich darüber hinaus Apfel- und Birnenbäume, ein Feigenbaum und ein Holunderstrauch. Dazwischen sind Stein- und Asthaufen angelegt. Diese sogenannten Kleinstrukturen bieten Unterschlupf für zahlreiche Kleinlebewesen wie Eidechsen, Käfer, Würmer, Ameisen und Wildbienen. Entstanden ist damit ein kleiner Hotspot der Biodiversität, in dem sich Pflanzen und Tiere entwickeln und entfalten können. Dies lässt sich aus nächster Nähe erleben, denn eine Sitzbank lädt zum Verweilen und Beobachten ein.

Interessierte Nascherinnen und Nascher dürfen sich freuen: Beim Themenspielplatz Emmen hat der Trägerverein diesen Herbst ebenfalls Beerensträucher gesetzt. Er hat dabei auch auf weniger bekannte Sorten wie Felsenbirne, Aroniabeeren, Heidelbeeren und einige Bäume wie Kirsche, Edelkastanie und Baumnuss zurückgegriffen.

 

Mehr zum Angebot SAH Garten und Landwirtschaft erfahren Sie unter:
www.sah-zentralschweiz.ch/sah-garten-und-landwirtschaft